Wer ist Zeitzeug*in?
Als Zeitzeug*in versteht man häufig eine Person, die ein historisches Ereignis, das wir heute als wichtig ansehen, selbst miterlebt oder beobachtet hat. Zeitzeug*innen erzählen öffentlich von ihren Erlebnissen.
Das heißt: Zeitzeug*in kann theoretisch jede*r sein.
Historiker*innen befragen (oder befragten) zum Beispiel bekannte Personen aus der Friedlichen Revolution wie den Leipziger Nikolaipfarrer Christian Führer oder die Aktive des Neuen Forums und spätere Politikerin Gunda Röstel. Zeitzeug*innen müssen aber nicht zwingend eine prominente Rolle innehaben. Viel wichtiger ist, dass sie bei den Ereignissen dabei waren und davon berichten können.
Wie finde ich Zeitzeug*innen?
Für das Projekt könnt ihr alle Personen befragen, die die Friedliche Revolution oder das Leben in der DDR miterlebt haben. Fragt gerne in eurer Familie oder auch bei euren Lehrkräften nach, ob jemand mit euch seine Erinnerungen teilen möchte. Vielleicht könnt ihr auch Zeitzeug*innen aus der Nachbarschaft oder der Region befragen. Durch Recherche könnt ihr auch herausfinden, ob sich in eurer Umgebung Organisationen, Gedenkstätten oder Museen finden, die sich mit der Friedlichen Revolution befassen. Vielleicht habt ihr auch dort die Möglichkeit eine Person zu befragen. Da ihr den Podcast auch als Gruppe oder im Klassenverband einreichen könnt, tauscht euch gerne innerhalb der Klasse darüber aus, ob unter den Schüler*innen jemand Kontakt zu Zeitzeug*innen hat.
Zeitzeug*inneninterviews:
Wir machen mit euch beim Workshop eine Einführung zur Durchführung von Interviews. Hier nochmal die wichtigsten Infos für euch:
Vorabgespräch mit Zeitzeug*innen:
- Klärt eure Zeitzeug*innen darüber auf, dass ihr das Gespräch im Rahmen des Projektes führt.
- Fragt eure Zeitzeug*innen um Erlaubnis, ob ihr das Interview aufzeichnen und die Inhalte veröffentlichen dürft.
- Ihr könnt eure Zeitzeug*innen vorab fragen, in welchem Kontext sie mit der Friedlichen Revolution stehen, um euch spezifische Fragen zu überlegen.
- Falls ihr eure Zeitzeug*innen vorab fragt, an welchem Ort sie zur Zeit der Friedlichen Revolution gelebt haben, könnt ihr euch auch schon über die lokalen Geschehnisse informieren.
Interviewvorbereitung:
- Lest euch noch einmal in die Geschichte der Friedlichen Revolution ein, damit ihr während des Gesprächs gut folgen könnt.
- Falls ihr etwas während des Interviews nicht versteht, könnt ihr natürlich nachfragen!
- Überlegt euch nun die Fragen, die ihr euren Zeitzeug*innen stellen möchtet.
- Stellt möglichst offene und erzählanregende Fragen.
- Vermeidet Fragen die nur mit „ja“ oder „nein“ beantwortet werden können.
- Nehmt euch Zettel und Stift mit, um euch Notizen machen zu können.
Interviewdurchführung:
- Falls ihr das Interview in der Gruppe durchführt, regelt vorab, wer die Fragen stellt und wer sich um die Aufnahme des Interviews kümmert.
- Sucht nach Möglichkeit einen ruhigen Ort mit angenehmer Atmosphäre.
Wo kriege ich technisches Equipment her?
Ihr könnt in eurer Schule nachfragen, ob es entsprechendes technisches Equipment zur Aufnahme der Gespräche gibt. Alternativ könnt ihr aber auch euer Smartphone nutzen. Falls nicht alle in der Klasse ein Smartphone haben, welches das Interview aufnehmen kann, ist das kein Problem: Schließt euch einfach in Gruppen zusammen.
Weitere Tipps und Tricks erfahrt ihr dann von uns während des Workshops!
Habt ihr eure Interviews durchgeführt, geht es an den nächsten Schritt: Die Erstellung des Podcasts.